Was hat Dich schlussendlich dazu bewogen, in ein E-Auto umzusteigen?
Einerseits war es der finanzielle Aspekt, ich hatte mir zu Beginn ausgerechnet, was mich meine weiten Strecken an Benzin kosten würden und wie hoch im Gegensatz dazu die Ladekosten wären. Andererseits wollte ich es auch unbedingt ausprobieren, da ich sehr viel fahre konnte ich so auch einen Beitrag dazu leisten, meine Strecken etwas «grüner» zu gestalten.
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Viele haben Bedenken bezüglich der Reichweite. Was war die weiteste Strecke, die Du mit dem Nissan zurücklegen musstest?
Wir hatten ein Konzert im Wallis wo wir über Zürich, Bern über Lausanne ins Wallis gefahren sind und wieder zurück. Alles an einem Tag. Das waren so um die 800 Kilometer. Wir haben unterwegs zwei Pausen zum Laden eingelegt und so kamen wir wunderbar voran. Am Stück – ohne zu laden – betrug meine weiteste Strecke so 350 Kilometer.
Also kann ein E-Autos sogar für Vielfahrer:innen Sinn machen?
Für mich hat sich das sehr bewährt und auch im Austausch mit anderen Vielfahrern mit E-Antrieb, habe ich oft gehört, dass auch sie nicht mehr zurück wollen. Aktuell konnte ich mir es gar nicht vorstellen, wieder komplett auf einen Verbrenner umzusteigen. Was ich aber auch ehrlich sagen muss, ist, dass andere Antriebe wie beispielsweise Diesel auch Vorteile mit sich bringt. Unser Bandbus hat beispielsweise Dieselantrieb und mit dem kompletten Equipment und allen Bandmitgliedern und Begleiter:innen bei sehr langen Strecken, wäre es aktuell sicher zu umständlich mit einem E-Bus. Wenn aber in Zukunft das Schweizer Ladenetz so umfangreich ausgebaut ist wie das der Tankstellen und auch die Fahrzeuge noch mehr an Reichweite bekommen (was jetzt ja schon der Fall ist, sieht man sich die neuesten Modelle an), könnte ich mir dann auch das vorstellen.
Unterwegs zum Konzerten bist Du sozusagen auf dem Arbeitsweg, denkst Du ein Firmenauto mit E-Antrieb ist auch möglich?
Einfach gesagt macht ein E-Auto am meisten Sinn, beispielsweise bei einem Arbeitsweg mit um die 50 Kilometer. Wenn man es dann zuhause geladen werden kann, vielleicht sogar noch mit Solarstrom. Wenn man aber täglich in der ganzen Schweiz extrem weite Strecken zurücklegen muss, würde ich es aus aktueller Sicht noch nicht empfehlen. Das Ladenetz ist aktuell einfach noch nicht komplett ausgebaut.
Wie ist es mit dem Laden, was ist am einfachsten Ladestation Zuhause oder besser unterwegs bzw. am Arbeitsort?
Wenn ich unterwegs laden muss, plane ich das vor der Abfahrt ein. Dafür nutze ich die swisscharge.ch App, wo ich alle Ladestationen schnell und übersichtlich finden kann. Zudem bekomme ich dank der Mitgliedschaft, die im UPTO Abo inbegriffen ist, auch Einheitspreise und spare pro geladene Kilowattstunde. Vor allem die Einheitspreise sind nicht zu unterschätzen, denn wie bei den Verbrennerstoffen gibt es grosse Unterschiede bspw. Ist das Laden an Autobahnraststätten erheblich teurer. Ansonsten lade ich, wann immer es geht, Zuhause.
An Deinem Wohnort ist bereits eine Ladestation integriert. Würdest Du anderen «Umsteiger:innen» empfehlen, das bei ihrem Zuhause einzuplanen?
Ja, das würde ich absolut empfehlen. Einerseits ist es sehr viel günstiger, den Strom an der eigenen Ladesäule zu beziehen andererseits ist es zudem sehr unkompliziert einfach über Nacht zu laden. Natürlich ist es ein Kostenpunkt und macht sicher nur bei Eigentumswohnungen und -häuser Sinn. Allerdings gibt es auch immer mehr Überbauungen, die bereits eine Ladestation anbieten. Auf jeden Fall sollte man sich das vor der Anschaffung des E-Autos gut überlegen.